Gespräch mit Didier Godard, IT-Leiter der Stiftung COS Alexandre Glasberg
Die Stiftung COS Alexandre Glasberg verwaltet in Frankreich mehr als 60 Einrichtungen und Dienstleistungen für ältere Menschen (20 Pflegeheime), Menschen mit Behinderungen, Menschen im Exil oder in schwieriger Lage. Mit fast 2800 Mitarbeitern und 1730 freiwilligen Helfern empfängt sie jährlich rund 15.000 Menschen.
Die Stiftung hat die IT-Lösungen von Evolucare (MedSphere, Osiris, Oxalys, Osipharm) in 25 ihrer Niederlassungen im Gesundheits- und medizinisch-sozialen Bereich implementiert. Durch das Hinzufügen des Business Intelligence-Bausteins Evolucare Analytics verbesserte sie die Nutzbarkeit der von den verschiedenen Applikationen gesammelten Datenbestände und kann allen Fachbereichen Tools zur Entscheidungshilfe bieten. Didier Godard, seit Oktober 2014 IT-Leiter der Stiftung, beschreibt das Konzept und die ersten Einsatzmöglichkeiten dieser Entwicklung.
Was ist Ihre Vision von Business Intelligence im Gesundheitswesen?
DG: Für den Gesundheitssektor gibt es zahlreiche Unternehmenssoftware-Lösungen, die gute Arbeit leisten. Sie werden mit großen Datenmengen gefüttert. Aber die Datenextraktion hinkt noch hinterher. Die Fachwelt wartet nun darauf, dass Ihr Lösungen zur Datendarstellung und -analyse angeboten werden. Dazu ist Unternehmenssoftware nicht vorgesehen. Deshalb ist es wichtig, BI-Tools zu entwickeln, die es nicht nur ermöglichen, Dashboards und Indikatoren zu erstellen, sondern auch helfen, Daten zu vergleichen.
Was hat Sie dazu bewogen, die Lösung Evolucare Analytics einzusetzen?
DG: Wir hatten bereits die Lösung BusinessObjects gekauft, aber der Kauf von Lizenzen von diesem Softwareentwickler wurde zu teuer. In der Zwischenzeit hatte Evolucare beschlossen, Entscheidungshilfe-Tools zu entwickeln, die auf den BI-Funktionalitäten von SQL Server basieren. Unter dem Vorbehalt, die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung zu haben, die wir bereits kannten, hatte die Ankündigung dieses neuen Bausteins selbstverständlich mein Interesse geweckt. Wir haben zunächst an den Dashboards des Gesundheitssektors gearbeitet, jetzt nehmen wir den administrativen und finanziellen Aspekt in Angriff.
Was sind die wichtigsten Anforderungen, die mit dieser BI-Plattform abgedeckt werden?
DG: Sie ermöglicht die Verbesserung der Qualität der Aufschlüsselung von medizinischen Behandlungen und spart gleichzeitig Zeit. Dank der im Rahmen von DMA entwickelten Dashboards wissen Mediziner der medizinische Informationsabteilung (DIM) genau, welche Dateien falsch ausgefüllt sind und können diese direkt korrigieren. Dies wirkt sich positiv auf die Finanzen des Einrichtung aus.
Diese Lösung zur Entscheidungshilfe wird auch für externe Umfragen eingesetzt, wie z.B. die jährliche Erhebung von IQSS-Indikatoren durch die Qualitätsabteilung und CAQES-Indikatoren durch Apotheker.
Wir sind auch dabei, die Performance-Dashboards für den medizinisch-sozialen Bereich bzw. sogenannte „Anap-Indikatoren“ einzurichten. Sie setzen voraus, dass Informationen aus dem gesamten Informationssystem abgerufen werden können — vom administrativen Management über die Krankenakte bis hin zum Personalwesen.
Ist die Nutzung von Evolucare Analytics BI-Experten vorbehalten?
DG: Wir müssen zwei Arten von Nutzungen unterscheiden. In einer „Push-Button“-Konfiguration wird einem Benutzer einfach ein Dashboard zur Verfügung gestellt, der nur einige Kriterien für die Datenextraktion auswählen muss (Daten, Funktionseinheit, etc.).
Fachanwender hingegen, wie etwa DIM und Techniker für medizinische Informationen (TIM), müssen zunächst die Anwendungen beherrschen, auf denen die Requests ausgeführt werden, und die verfügbaren Informationen kennen, um sie sinnvoll zu nutzen.
Wie sehen die Entwicklungsperspektiven aus?
DG: Bislang haben wir vor allem die Vergangenheit analysiert. Nun wollen wir auch in die Zukunft schauen. Dabei werden wir uns auf die Entwicklungen stützen können, die Evolucare uns für die kommenden fünf Jahre vorgestellt hat. Unsererseits wird bereits über die anstehenden Herausforderungen nachgedacht.
Ferner arbeiten wir bereits partnerschaftlich zusammen und beteiligen uns gemeinsam mit Dr. Arnal, DIM-Mediziner, an der Entwicklung des Tools: Wir legen unsere spezifischen Bedürfnisse dar und das Evolucare BI-Team reagiert schnell und effizient, indem es uns regelmäßig neue Dashboards zur Verfügung stellt.
Gespräch mit Didier Godard, IT-Leiter der Stiftung COS Alexandre Glasberg – IT-Leitung Krankenhäuser – Oktober 2019